Wir hatten keinen Stress an diesem Morgen, erst im Hostel einen Kaffee trinken. Der Kaffee ist gratis, plus Riegel einfach zum nehmen, super lieb vom Besitzer. Wir telefonierten noch in die Schweiz, ist auch schön wieder mal Schweizerdeutsch zu plaudern. Danach gingen wir noch Frühstücken. Irgendwie hatten wir keine Eile auf den Weg zu kommen. Wir stellten uns an die Passstrasse und ein sehr nettes älteres Ehepaar fuhr uns hoch.
Sie wünschten uns viel Glück und ‚dass Gott mit uns sei‘. Die Frau lachte und meinte, das bräuchten wir heute. Wie recht sie hatte, schon beim Aufstieg auf den Mount Flora (4001 m) zogen wir unsere Regenhosen und Ponchos an.

Es war nass, kalt, neblig und heftig windig. So heftig, dass wir nicht wirklich Spass hatten. Das stürmische Wetter dauerte an bis wir vom Gipfel gestiegen waren. Der Trail ging über ein Steinfeld in Schlaufen hinunter zur Baumgrenze. Unten im Wald machten wir uns warme Swiss Milk und es hatte aufgehört zu regnen.
Als wir aufbrachen kam „Swiss Monkey“, ein Schweizer aus Obwalden.

Wir liefen los und natürlich, der Regen fing auch wieder an. Aber am Abend konnten wir bei Sonnenschein essen, was sehr gemütlich war.

Swiss Monkey war noch weiter gegangen, wir gingen’s langsamer an. Ich lief mit Schmerzmitteln und der Fuss schmerzte mal unten, mal oben. Wir meinten, so lange es nicht immer dieselbe Stelle ist, geht’s.
31. Juli:
Am nächsten Tag stand der letzte Gipfel über 4000 Meter an. Der Aufstieg war bei Sonnenschein, genial. Andy wartete vor dem letzten Stück Weg zum Gipfel auf mich, sodass wir gemeinsam den Gipfel, James Peak (4056 m) erreichten.
Super dankbar und glücklich waren wir, es geschafft zu haben. Es wird weiterhin Höhenmeter geben, aber nicht mehr in diese Höhegrade von über 4000 m.ü.M.
- Juli:
Am nächsten Tag ging’s weiter zu den drei Seen: Monarch Lake, Lake Granby und Grand Lake. Der Wald um die ganzen Seen war in einem katastrophalen Zustand, über mehrere Hügel hinweg. Waldbrände im 2020 und der Borkenkäfer hatten hier gewütet.
Frühmorgens kamen wir an eine Parkplatz mitten im Wald, da war eine ganze Gruppe Elche: drei Jungtiere und zwei Alte. Wir mussten warten, bis sie den Weg freigaben, natürlich hat Andy wieder gefilmt.
Erst als ein erwachsener Elch um die Abschrankung kam ging Andy auf dieselbe. Ich denke manchmal, ich sollte ihn filmen. Es ist meistens sehr lustig solche Aktionen aus sicherer Distanz zu beobachten. Danach stiegen wir zum ersten See, dem Monarch Lake, ab.

Es hatte extrem viele Leute und ein netter Herr, der hier die Leute begrüsste, um ihnen die nötigen Informationen zu geben, wo welche Wege sind und wie man sich bei Tiersichtung richtig verhält. Dies entsprach nicht ganz dem, wie es Andy machte.
Wir bekamen spontan ein Bier zum Frühstück plus Energieriegel. War eine grauenhafte Kombination, aber uns egal, es waren auch zusätzliche Kalorien.

Der Grand Lake war nicht unser Ding. Oben hatte es Wald in krankem Zustand (Borkenkäfer und/oder Waldbrände), unten der See mit allerlei Spielzeugen wie Boote und Jet-Skis und so weiter! Viel zu viel Lärm, vor allem Musik und Motorenlärm. Sind einfach extrem die Amis, es genügt ihnen nicht mit Vollgas über den See zu brettern, nein, die Musikanlage hatte genau so viel Leistung wie die Bootsmotoren, und das bei einigen Personen.
Die Ortschaft Grand Lake liegt am gleichnamigen See Grand Lake, eine tolle Stadt im Western-Stil. Wir übernachteten in der Shadowcliff Mountain-Lodge, sie liegt über dem Grand Lake am Hang, der Blick auf den See ist sehr schön. Auf die andere Seite (hinten) war vom Waldbrand (im 2020) alles schwarz und verkohlt, nicht schön.



Am Empfang trafen wir nochmals den Schweizer Hiker „Swiss Monkey“. Er wollte eigentlich auf den Weg zurück, da ihm das letzte Zimmer zu teuer war. Wir bezogen es dann zu dritt und gingen dann zum Essen mit ihm.



