Das Ende unseres CDT 2022 bei km 3030

Wir hatten in einem Motel die Nacht verbracht. Alles war wie immer ,Wäsche waschen, Essen für die nächsten drei Tage besorgen, dazwischen immer wieder selber essen gehen. Der Yellowstone Nationalpark wäre die nächste Etappe, auch hatten wir mit unserem Hikepartner aus dem Jahr 2019 „Sputnik“ abgemacht. Er war damals mit uns durch die Sierra gewandert auf dem PCT. Er war in Amerika für die Ferien mit seiner Frau unterwegs. Auch bestiegen sie noch den Mounte Wihtney und wir freuten uns für die zwei. Wir waren auf dem Weg ins Restaurant zum Frühstück, als das Telefon klingelte. Unser Sohn hatte eine sehr schlechte Nachricht für uns, meine Mutter ist notfallmässig ins Spital eingeliefert worden. Für uns war klar, dass wir nach Hause gehen. Meine Mutter ist siebenundachtzig Jahre alt und wurde in der Nacht, als wir nach Hause flogen, operiert . Den Weg können wir in einem anderen Jahr immer noch beenden oder ganz wandern. Andy, wie üblich, wollte den restlichen CDT nicht alleine hiken oder mit jemand anderem.

Danke an alle die uns geholfen haben, dass wir schnell zu dem Flughafen gekommen waren. Insbesondere Dir „Logan“ wir freuen uns, wenn wir uns bei Dir persönlich bedanken können in der Schweiz 🇨🇭
So flogen wir am nächsten Morgen um sieben Uhr von Jackson Hole nach San Francisco und von dort direkt nach Zürich in der Schweiz.

An alle Hiker die uns kennen; schickt uns doch ein Foto, wenn ihr die Grenze erreicht habt im Herbst, wir würden uns sehr darüber freuen.
Wir sind jetzt schon eine Woche in der Schweiz, meiner Mutter geht’s nicht wirklich gut. Sie hat sich einerseits gefreut und anderseits war sie traurig, weil wir wegen ihr die Reise abgebrochen haben.
Wir haben wirklich ein wenig Mühe uns wieder in dieses normale Leben zurück zu finden. Wenn wir können unternehmen wir kleinere Wanderungen oder Velotouren. Nicht zu vergleichen mit den Erlebnissen auf dem CDT. In der Schweiz alle paar Kilometer Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants. Wir müssen uns manchmal schon ein wenig fragen, ob das nicht einfach viel zu viel an angeboten sind. Das erste mal in einem Restaurant die Karte durchsehen, wir hatten so eine riesige Auswahl. Wir brauchten ein wenig Zeit zum Entscheiden, wir nehmen meistens den Salat und Dessert zusammen. Nicht weil wir geizig sind, sondern wir essen auf. Essen wegwerfen geht gar nicht mehr für uns. In Amerika gab’s Burger oder Steak, Tortilia und sonstigen Fastfood, riesen Portionen zu eher günstigen Preisen. In der Schweiz genau das Gegenteil.
Beim Einkaufen regte sich eine Frau auf, weil es nicht ihre gewohnten Haferflocken im Regal standen. Ich sagte, sie könnte doch diese nehmen, waren ja auch Haferflocken. Sie verneinte, denn die waren 1.60 Franken teurer oder dann schlug ich ihr eine Packung Frühstücksflocken vor. Sie verneinte wieder diese seien noch viel teurer, ich gab auf und nahm die Haferflocken. In der Parkgarage musste ich lachen. Ich sagte: „Siehst du, wenn ich meinen Kleinwagen tanke zahle ich fünfzig Franken und du zahlst sicher gegen hundertachtzig Franken eine Tankfüllung“.Die Frau hatte einen grosses SUV-Auto.Wir lachten beide über diese Sache, ich staunte über die Probleme, die die Leute haben. Wir sind auf dieser Wanderung soviel gelassener geworden und auch dankbarer. Wenn du mal das Gefühl von Durst, Hunger oder Hitze oder Kälte erlebt hast, sind solche Probleme einfach nicht nachvollziehbar. Für uns ist diese Erfahrung prägend, den wir wiesen das Armut und Hunger für viele Menschen Alltag ist leider und das weil andere im Überfluss leben. Wir haben beide über zehn Kilo verloren in diesen dreieinhalb Monaten, gegessen was ging in den wanderfreien Tagen.

Wir möchten diesen Weg CDT irgendwann durchlaufen, also wieder von México bis Kanada, einfach weil wir es können. Wir haben einfach einen Knall das steht fest, ist eben einfach in unseren Köpfen dieses von durchwandern.
Einen herzlichen Dank an all die netten Personen denen wir begegnet sind oder die uns in irgend einer Weise unterstützt haben. Wir werden den Trans Swiss Trail in nächster Zukunft erkunden Andy und Annerös