Wir gingen noch frühstücken, denn wir rechnen mit sechs bis sieben Tage wandern bis zum Hwy 287

Also haben wir für jeden Tag einen Sack Chips dabei und Unmengen von Haferflocken Riegel. Wir werden auf dieser Strecke nicht kochen, so war das Essen relativ leicht für diese Strecke. Am ersten Tag waren wir schon um 10 Uhr auf dem Weg. Den ganz Tag traffen wir mehrere andere Hiker an.

Der Schweizer „Tigerduck“ war auch auf dieser Strecke „Wind River Mountain“ unterwegs. Wir machten um acht Uhr Feierabend mit laufen, da hier Grizzlybärengebiet war. Wir nahmen es sehr genau mit den Grizzlys und wir waren sehr vorsichtig. Alles Essen und Zahnpasta in die Bärensäcke. Am Abend hängten wir die Säcke in einen Baum , der sicher 30 Meter vom Zelt weg war. Gegessen hatten wir immer mindestens 5 Kilometer vor dem Zeltplatz, dass wir auch nicht mehr nach essen rochen. Beide hatten wir einen Bärenspray, den wir immer und überall mitnehmen. Klingt jetzt vielleicht ein wenig übertrieben aber meistens triffst du auf Tiere, wenn du überhaupt nicht damit rechnest.

Der zweite Tag, begangen wir voll motiviert. Zuerst einen 600 Höhemeter Aufstieg. Den hatten wir in Rekordzeit geschafft. Danach folgte ein Abstieg, wir stiegen über die ersten Baumstämme nach unten. Ein Hiker, der uns am Morgen früh überholt hatte rufte uns zu „Willkommen zur Party“. Der ganze Hang war übersäht mit Baumstämme die kreuz und quer lagen. Den Weg sah man gar nicht mehr. Unten angekommen hätte man die alternativ Strecke nehmen können, was wir natürlich nicht machten.

Erste Fehlentscheidung an diesem Tag, aber leider nicht die Letzte. Zuerst war es vier Kilometer gar nicht so schlimm. Danach kletterten wir über unter Baumstämmen durch, legten grad mal 2 Kilometer zurück in zwei Stunden. Dann die zweite Fehlentscheidung, wir beschlossen ins Tal abzusteigen, aber der Wald sah nicht besser aus. Also ging’s wieder rauf (3 Felhenscheidung) und nochmals probiert wir auf dem Weg zu bleiben. Andy fällt zweimal runter von einem Stamm. Beim zweiten mal blieb er sitzen.

Ich wartete bis er sich beruhigt hatte, mir reichte es mit diesem Weg. Wir hatten beschlossen jetzt endgültig ins Tal runterzusteigen.
Als wir etwa nach zwei Stunden eine Strasse gefunden hatten, waren wir fast wieder auf der Höhe vom Morgen. Das Tal verlief zurück leider in die falsche Richtung. (Navigiert hatten wir mit dem Notfall Sender). Bei der Loge wären wir eigentlich nach 30 Kilometer CDT Weg so um zwei Uhr sein sollen.

Das Tal hat uns gleich mal 10 Kilometer zurück gebracht auf der Strecke. Wir liefen bis um sechs Uhr abends auf der Strasse. Dann machte die Strasse einen Bogen Bergaufwärts. Wir waren fix und fertig nochmals Hang rauf. „Nein! Nicht mit uns!“ ( wenn man sich die Zeit genommen hätte, hätte man gesehen, dass der Weg auch wieder einen nächsten Bogen macht richtig Loge) Also entschieden wir wieder in einem Tal runterzusteigen um auf die Strasse zu kommen die direkt zur Loge ging. Das war die vierte und die dümmste Fehlentscheidung dieses Tages. Also auch hier über zwei Stunden durch Gestrüpp, umgefallen Bäume, durch Wasser gekämpft von den Mücken geplagt werden.
Aber retour, das kam nicht in Frage, wir waren richtig verbissen irgendwann musste die Strasse ja kommen. Andy stieg auf einen Baumstamm um das Flüsschen zu queren und ich ging gleich hinterher. Er hatte den Stamm mit seinem Gewicht runtergedrückt so war er stabil bis er auf der anderen Seite absprang und der Stamm ausschwang. Ich nahm dann ein Vollbad im Flüsschen, ich sammelte mein Material zusammen und stieg aus dem Wasser. Wir verloren kein Wort darüber wir machten einfach weiter. Unten angekommen waren wir wieder 8 Kilometer zurück in der Strecke aber sicher nicht auf der Strasse. Jetzt reichte es uns endgültig wir liefen quer über Privat Gelände über Zäune über Tore nur noch Richtung Strasse. Um neun Uhr Abends waren wir 22 Kilometer Entfernung von der Loge auf der Strasse. ( 48 Kilometer Gelaufen und 20 Kilometer CDT Weg gutgemacht) Wenn es an diesem Tag eine Idiotentrophy gegeben hätte wir hätten sie locker gewonnen.

Am nächsten Morgen mussten wir noch diese 22 Kilometer bis zur Loge hoch laufen. Ein kleines Stück konnten wir hinten auf einem Pickups mitfahren. Wir gingen gleich rein in die Loge, ich fragte ob wir etwas essen konnten. Er holte gleich zwei Teller wir dürften uns beim Pufe bedienen. Das war einfach super nett, die Feriengäste hatten nicht alles gegessen. Wir assen alles auf feinen Käsekuchen mit Natürjogurt Kaffee, Orangensaft richtig lecker. Wir haben noch mit zwei Frauen geredet, das wir erst gegen 10 losgezogen sind.

Donnerstag und Freitag waren sowas von schön in dieser Wind River Mountain. Der erste Tag unglaubliche 1800 Höhenmeter in 38 Kilometer, ein Höhepunkt folgte dem anderen. Alles blühte und überall Bächlein, Seen und auf den Gipfel noch Schnee.

Die Zeltplätze waren bombastisch, einmal bei einem See auf dem Sandstrand und das andere mal auf einem Stein. Wir sassen am Abend noch am See und schauten den Fischen zu. Bei Sonnenuntergang sprangen sie noch aus dem Wasser, sowas siehst du nicht überall. In dieser Strecke trafen wir Tigerduck an, er hatte auch die rote Strecke begangen. (mit dem Sturmholz Jahr 2020)

Er hatte sich auf dem Weg oben bis um neun Uhr abends durchgekämpft. Wir gaben im einen Sack Chips da er etwas knapp essen dabei hatte.
Die nächsten zwei Tage war laufen über eingezäuntes Wiesental oder Ebenen. Überall wieder mal Kuhherden und sogar einen Cowboy mit Pferd beim Treiben von Kühen haben wir gesehen. Auf dieser Strecke von sieben Tagen wandern, sind wir richtig gefordert oder fast überfordert worden.

Wir merkten das wir zuwenig gegessen hatten, Andy hatte teilweise richtig schlechte Laune. Ich redete einfach nicht mehr so eskalierte es nicht, wir müssen ja einfach auskommen miteinander. Ein Zelt ein Wasserfilter und vieles mehr das wir miteinander nutzen so einfach ist das. Als wir am Sonntag den Hwy erreicht hatten war alles wieder heiter Sonnenschein. Wir stellten den Rucksack ab und machten Autostop, keine fünf Minuten und wir sassen hinten auf einem Pickup.

Im Dubois sind wir gleich zum Essen gegangen, das war sowas von genial gut. Wir assen viel zuviel aufs mal, aber wir müssen, denn wir verlieren beide zuviel Gewicht in einer Woche. Also assen wir immer möglichst viel, was eher ein Stopfen war als ein Geniessen in den wanderfreien Tagen. Man sagt das ein Durchwanderer bis zu 5000 Kalorien verbraucht an einem Wandertag, ist schon ordentlich viel.







