TAG 5, 8. April, Julian, Meile 77

Tagwach um 7 Uhr. Wir wollen heute bis zur Ortschaft Julian gehen um dort am 9. April unseren 25. Hochzeitstag zu feiern. Wir wandern bis zum Highway und machen dort Autostopp. Das war ein sehr lustiges Erlebnis. Ein Kombi hält an und deutet, nichts wie rein in den Wagen. Der Mann sieht recht unfreundlich aus und die Frau sagt kein Wort. Im Auto hat es jede Menge Werkzeug, eine Axt, Motorsägen und Gewehre. Sie sind wahrscheinlich Farmer.

Er trank Bier beim Fahren; eine schräge Situation. Irgendwann fragte er, was wir in Julian wollen. Ich zeigte ihm meine Schuhe und da war das Eis gebrochen. Sie zeigten uns alles in der kleinen Westernstadt, jedes Geschäft, das es gab. John und Berta waren extrem hilfsbereit und super-freundlich. Sie fuhren uns direkt vor ein Geschäft, das allerlei Waren für Hiker verkaufte und vor dem eine Hiker- Box stand. Dann verabschiedeten wir uns von dem Paar. Das Geschäft führte dann nur Arbeitsschuhe, ich muss also weiter mit diesen Schuhen. 

Leider fanden wir in Julian keine Möglichkeit zum Übernachten – alles belegt, schade! Die kleine Westernstadt scheint sehr beliebt. Wir wollen bevor wir wieder auf den Weg gehen, vorher noch in einem Restaurant etwas essen. Beim Eingang fingen sie uns gleich ab und verfrachteten uns in den hinteren Teil. Ok, gerade gepflegt sahen wir nicht aus. Wir assen und tranken sehr viel, es war sehr lecker. Viel Coke, nach so viel Wasser kann man nicht genug davon trinken.

Back on the way. Um Autostopp zu machen mussten wir erst einen guten Ort finden. Ein Auto hielt an und der Fahrer erklärte uns, wo es besser sei und meistens die Hiker und Tramper stehen. Wir wechselten den Standort, da klappt es. Ein Uber-Fahrer nahm uns mit, aber wollte für die Fahrt nichts nehmen. Er deckte uns sogar noch mit Energydrinks ein. Bis jetzt läuft es wirklich gut.

Vom Highway geht es direkt unter eine Brücke mit «Trail Magic». Trail Angels haben hier jede Menge Essen, Wasser und auch Süssgetränke deponiert. Wir reden noch ein wenig mit einem Ehepaar, deren Trailname «Red Dog» ist. Trailnamen bekommt man von anderen Hikern. Eigentlich kennt man sich unterwegs besser mit den Trailnamen. Die Red Dogs sind etwa gleich alt wie wir und auch als Ehepaar miteinander unterwegs.

Wir planen noch ein ziemliches Stück den Hang hinaufzulaufen und uns einen schönen Platz zu suchen. Morgen wird unser erster „Zero Day” sein, also Null Meilen laufen.

Mitten im Hang hat es ein kleines Tal nach hinten, das gut windgeschützt ist. Zweimal um die Kurve kann kein Wind nach hinten pfeifen. Links und rechts geht’s steil hinauf, alles mit blühenden Kakteen gesäumt – perfekt für unseren Zero Day.

Als wir uns eingerichtet hatten, kam eine Gruppe amerikanischer Hiker, die meinten, wir hätten ihren Platz gestohlen. Andy sagte: „Swiss First“. Die Amerikaner sahen zuerst recht geschockt aus, aber dann haben alle gelacht. Nach einer Pause zogen sie dann weiter und wir gingen irgendwann schlafen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s