TAG 21, 26. April, Mount Baden-Powell, Meile 377

Nach einer ausgiebigen Dusche begeben wir uns ins Restaurant und frühstücken für 16 Dollar insgesamt (nicht pro Person). Kaffee wird einfach nachgeschenkt, super für Andy. Die Kellnerin hat sich wahrscheinlich gewundert, Andy ist allseits bekannt für seinen enormen Kaffeekonsum. Nachher gleich zum Supermarkt, um unseren Proviant nicht nur aufzufüllen sondern ihm etwas mehr Abwechslung zu geben. Das Angebot war riesig, es gab mal was anderes als die ständigen China-Nudeln, Kartoffelpürees und Haferflocken. Snickers, Mars oder sonstiges für Zwischendurch ist überall etwa das Gleiche.

Zurück im Hostel haben wir noch mit den anderen Hiker gesprochen, sie werden die nächsten Meilen umfahren. Dieser Winter ist der schneereichste in Kalifornien seit es Messungen gibt, also seit 150 Jahren. Es gibt mehrere Schneefelder, die nicht wegschmelzen. Wir beschliessen, uns die Sache mal anzuschauen. Falls nötig werden wir halt umkehren und allenfalls die Strecke auch umfahren.

Um 12 Uhr sind wir bereit. Die Besitzerin des Hostels fährt uns zum Weg hoch und wir gehen gleich los. Bis anhin hat es keinen Schnee. Wir wollen zwar auf den Gipfel von Mount Baden-Powell wandern, dort wird’s sicher Schnee haben, aber zuerst müssen wir noch etwa zwei Stunden laufen bis wir beim Berg sind.

Der Berg hatte es in sich. 3 bis 4 Stunden ging’s nur hinauf, auf dem letzten Stück dann mit richtig viel Schnee. Wir entschieden uns, einfach im Schnee gerade aufzusteigen, wo es noch eine Spur hatte. Trotzdem nahmen wir zur Sicherheit das GPS zur Hilfe, das uns zeigte, dass der Gipfel etwas schräg oberhalb von uns war.

Dann, nach einer sehr anstrengenden Stunde etwa, standen wir auf dem Gipfel. Wenigstens war die Belohnung riesig. Der Abstieg durch den Schnee war auch mühsam und anschliessend mussten wir noch bis zu einem Zeltplatz laufen.

Wieder auf dem Weg setzten wir uns hin und machten uns über eine Packung Donuts her. Die mussten jetzt daran glauben. Dann kam ein Hiker, doch noch einer, der auch auf dem Gipfel war. Er bedankte sich für die Spur, der er gefolgt sei. Zusammen assen wir nochmals einen Donut und er erzählte, er gehe den PCT schon zum zweiten Mal. Der Schnee sei dieses Jahr schon aussergewöhnlich. Dann zog er weiter. Wir sind langsamer als er, er wird lange vor uns beim Camping eintreffen.

Gegen 18 Uhr erreichten wir den Zeltplatz. Es hatte Feuerstellen und Tische, ein richtig toller Platz. Wir kochten und redeten mit anderen Hikern und erfuhren, dass sich noch ein anderes Ehepaar hier aufhalte, wie auch Maik, den wir auch auf dem Weg getroffen hatten. Die anderen erzählten, dass viele Hiker diese Strecke umfahren würden. Wir waren froh, dies nicht gemacht zu haben. Trotz den Strapazen, die wir auf uns genommen hatten, war die Aussicht auf dem Gipfel einmalig schön gewesen.

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