TAG 37, 18. Mai, Sierra City, Meile 1195

Endlich wieder auf den PCT! Wir freuen uns darauf und sind gespannt, wie viel Schnee es hier hat. Zuerst gehen wir alle zusammen noch richtig fein frühstücken, mit Speck, Eiern, Pancakes und Ahornsirup, davon giessen Andy und ich immer jede Menge auf unsere Pancakes. 

Wir müssen noch auf die Post. Unser Essenspaket vom Outdoorshop, das eigentlich in Kennedy Meadows hätte sein sollen, sollte hier sein. Tatsächlich. Wir nehmen raus, was wir brauchen und schicken den Rest weiter nach Chester. Das nennt man «bouncen», man schickt das Paket immer weiter zur nächsten Poststation in Trailnähe. Dadurch kann man auch Sachen hineinpacken, die man für eine Weile nicht benötigt und Gewicht auf dem Rücken sparen. Man nimmt einfach raus, was man gerade aktuell für den Abschnitt braucht. Kostet nicht viel und ist sehr praktisch.

Als wir alles erledigt hatten, wollten wir losziehen. Aber Gret nahm es wieder sehr gemütlich, sie scheint es nie eilig zu haben. Fred kam auch mit uns. Seine Mitwanderin hat sich vom Trail eine Auszeit genommen und ist nach Hause geflogen. 

Der Trail ging zügig den Hang hinauf. Oben breiteten sich die ersten Schneefelder über den Weg. Meistens stapften wir einfach darüber. Liegt ein Schneefeld jedoch im Hang über dem Weg, ist man besser vorsichtig. Es dauerte nicht lange und ein solches, steil abfallendes Schneefeld lag vor uns. Da merkten wir erst, dass die anderen keinerlei Erfahrung mit Schnee hatten. Darauf waren wir gar nicht gekommen, weil ja beide einen Pickel dabei hatten. Erst bei genauerem Hinschauen haben wir bemerkt, dass er noch nie gebraucht wurde. 

Andy nahm Grets Pickel und hackte gute Tritte in den Schnee, geht dann wie Treppensteigen. Fred war superfit und tat einfach das Gleiche wie wir. Obwohl er manchmal Angst hatte, klappte es schnell sehr gut. Gret machte ihr extrem grosser Rucksack zu schaffen und war dadurch sehr langsam. Andy nahm ihr darum an schwierigen Stellen das Gepäck ab. 

Mir wurde bald klar, dass diese Strecke nicht in der geplanten Zeit machbar war, wenn es mit dem Schnee so weiterging. Wir hätten auch am Morgen einiges früher losmarschieren sollen. Der Tag gestaltete sich mühsam. Wir drei waren viel schneller und mussten immer wieder auf Gret warten. Sie brauchte ständig Pausen. Die Stimmung war jetzt angespannt, der Tempo-Unterschied einfach zu gross. Dazu kam, dass Fred sich immer mehr nervte, weil er viel weiter und schneller hätte laufen können.

Gret wollte auch recht früh Feierabend machen. Doch als wir unsere Zelte aufstellen wollten, entdecken wir Bärenspuren auf dem Schneefeld. Also gehen wir noch weiter und finden ein Platz, ohne Schnee. Es war etwa 17 Uhr. Ab hier ist der Bärenkanister Plicht, diesen Kanister stellt man weit weg vom Schlafplatz auf. Wir hängen unseren in die Bäume, halten das für gut. Da es weiter geht mit dem Schnee, machen wir noch ab, dass es anderntags notwendig ist, früh aufzubrechen.

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