Wir sind um 5 Uhr aufgestanden und gleich los. Wir haben nur noch drei Snickers und etwas Haferflocken zu essen. Auf eine Trail Magic zu hoffen, ist hier nicht sinnvoll. Seit wir aus der Wüste sind, haben wir nur noch selten eine Trail Magic angetroffen.
Bis zum Abend sollten wir in Castella sein und dort hat es ja wieder Möglichkeiten einzukaufen. Der Weg nach Castella zieht sich unglaublich in die Länge. Wir haben das Gefühl, wir laufen ohne Unterbruch und kommen einfach nicht an.
Den ganzen Tag treffen wir keinen einzigen Menschen, also unterhalten wir uns gegenseitig. Wir geben jetzt den Tieren eigene Namen. So ist die Klapperschlange ein Mustang, die grüne Mojaveschlange ist der Jaguar, ein Bär nennen wir Lastwagen und so weiter. Das unterhält uns den ganzen Tag hindurch und wir müssen immer wieder lachen.
Es ist manchmal schwer zu fassen, was man sich so alles ausdenkt, wenn man stundenlang miteinander einfach nur so vorwärts läuft. Als Andy mal furzt sage ich: «Geht es noch?! Ich laufe hinter dir.» Daraufhin meint er, das sei nicht er gewesen, sondern der Delphin. Ich verstehe es nicht. Er seien Delphine im Wald, die furzen, nicht er. Wir lachen uns fast zu Tode.
Wir müssen noch unter einem Highway durchkommen und dann nochmals etwa sechs Meilen hoch im Wald. Als wir beim Zeltplatz ankommen, ist es 16 Uhr. Der Zeltplatz ist für Hiker billiger und es hat eine warme Dusche, genial. Holz kann man auch kaufen für den Grillplatz. Erstmal geniessen wir die Dusche und dann wollen wir schnellstmöglich ins Dörfchen. Vorher noch schnell das Zelt stellen.
Wir gehen los, um zu schauen, was es hier gibt und wie’s aussieht. Castella hat genau mal eine Tankstelle. Als Dorf würde ich das nicht bezeichnen. In der Tankstelle macht uns die Dame an der Kasse je ein leckeres Sandwich, das wir gleich wegessen.
Dann kaufen wir uns noch ein riesiges Stück Fleisch für den Grill, eine Superportion Chips und eine Flasche Rotwein. Und jetzt wird Andys Geburtstag nachgefeiert!
Beim Zeltplatz haben wir eine nette Überraschung, Sara und Jekov sind hier. Wenn wir das vorher gewusst hätten! Jekov hat den Grill schon eingeheizt und wir grillieren zusammen. Das war sehr schön, auch wieder einmal mit anderen Menschen Schweizerdeutsch zu reden.