Wir frühstücken noch mit Sara und Jekov und gehen erst um 8 Uhr los. Sie werden den Weg erst später weitergehen. Saras Fuss ist geschwollen und sie hat starke Schmerzen. Jekov wird vielleicht weitergehen, oder auf Sara warten. Sara ist eine attraktive junge Frau, aber ihr Mithiker ist für meinen Geschmack etwas zu engagiert. Ich habe kein gutes Gefühl dabei und äussere Sara meine Bedenken. Sie ist selbst etwas unsicher in der Sache. Mal schauen, wenn wir sie wiedersehen, ob sie alleine ist oder mit Jekov. Wir werden weitergehen, aber ist nicht immer einfach die Leute sich selbst zu überlassen.
Ein Hiker überholt uns als wir wieder auf dem PCT sind. Der Weg geht heute steil den Berg hinauf. Nach zwei Stunden kommt uns der Hiker von vorher wieder entgegen. Er sagt, es habe zu viel Schnee für ihn, er werde zurückgehen und wisse noch nicht, ob er weiterlaufen werde auf dem PCT. Es ist etwas frustrierend immer wieder zu hören, dass Hiker entweder Strecken umfahren oder aufgeben.
Nach einer Stunde kommt wirklich Schnee. Die Füsse werden im Schnee bald nass und den Weg mit dem GPS zu navigieren, ist etwas mühsam. Wir sind in der Bergwelt angekommen. Spuren sind momentan keine mehr vorhanden. Anscheinend sind wir die Ersten, die hier durchlaufen.
Am Abend sind wir ganz allein zuoberst auf dem Berg. Wir sollten queren, doch es ist sehr rutschig und der Hang ist steil abfallend zu einem See. Wir entscheiden uns, hier zu übernachten und morgen früh die Querung in Angriff zu nehmen. Keiner von uns hat Lust, mit dem matschigen Schnee in den See zu rutschen.
Zelt aufstellen, danach noch ein Feuer entzünden und die Schuhe trocknen für morgen. Mit den Socken machen wir es so: im Schlafsack unter den Pulli, direkt auf den Bauch. Etwas grusig, aber es funktioniert, sie trocknen. Andy will meine Socken nicht mittrocknen, für ihn endet hier die Bereitschaft einander zu helfen.