Wir stehen um 6 Uhr auf und ziehen gleich los. Der Weg ist meistens unter dem Schnee, dadurch kommen wir nicht sehr schnell vorwärts. Als die Sonne etwas wärmt, kochen wir uns Haferflocken. Davon haben wir inzwischen Unmengen verbraucht, in allen Geschmacksrichtungen. Wäre interessant zu wissen, wieviel Kilos jeder von uns schon auf dem Weg gegessen hat. Ein Wunder, dass wir nicht wiehern wie Pferde.
Heute ist unsere Wegführung recht kreativ. Der Weg hat Tücken, zum Beispiel man biegt um die Ecke und steht plötzlich vor einer weissen Wand. Wenn der Weg durch den Hang geht, liegt natürlich genau da der Schnee im Hang. Von oben bis unten ohne Ausweichmöglichkeiten, nicht wirklich einfach, nicht gut.
Da die Nordseite nur ein paar Stunden in der Sonne ist, schmilzt der Schnee kaum und der Weg bleibt unter dem Schnee. Queren ist aber auf diese Distanzen – meistens eher 1 Kilometer und nicht nur 100 Meter – sehr anstrengend und auch nicht ungefährlich. So stapfen wir meistens hinauf, gehen oben auf dem Grat, dann wieder runter auf den Weg. Es ist anstrengend, aber dafür sind die Aussichten herrlich.
Der Tag vergeht wie im Flug, am Abend sind wir fix und fertig. Es war der 4. Tag, an dem es im Schnee und ständig nur bergauf und bergab geht, und die Querungen ziehen sich. Uns genügt es mit dem Schnee. Wenn alles gut geht, sollten wir morgen an eine Passtrasse kommen.