In der Nacht haben wir gefroren, Andy mehr als ich. Er zieht sich immer bis aufs T-Shirt aus, ist der Meinung, dass er so weniger friert am Morgen. Ich mache das Gegenteil, ziehe in kalten Nächten alles an, was ich dabei habe, und am Morgen wird’s mir dann schon warm beim Laufen.
Um 6 Uhr losgegangen, es geht noch 13 Kilometer bis zur Strasse, die zu Big Bear Lake geht. Wir laufen einfach durch bis zur Strasse, ohne Pause durch Gebüsch und Wald, es wird auch wärmer zum Glück.
An der Strasse warten schon andere Hiker auf eine Fahrt in die Stadt. Als ich zu Andy sage: «Komm, wir gehen Autostopp machen», steht ein Bär von einem Mann auf, er ist riesig, über 2.1 m gross und sagt: «I can give you a ride (eine Fahrt)». Sein Auto war auch – ich kann’s nicht anders sagen – riesig. Wir steigen ein, es hat Stufen zum Glück. Andy mit einem anderen Hiker hinten, ich vorne, ich sehe aus wie ein Kind neben ihm.
Der Mann erzählt, dass in Big Bear City 19’000 Menschen leben, davon nur 20% dauerhaft, für ihn sei es ein guter Platz zum Leben. Ich sage zu ihm: «Du hast sicher Basketball gespielt». Er schaut auf mich runter und fragt mich, wie ich drauf käme. Wir müssen ziemlich lachen, er sagt: «Du bist aber funny (lustig)». Er fährt uns drei zum Hostel und zeigt uns noch alles, was wir wissen wollen, natürlich einfach weil es ihm Spass macht. Zuerst haben wir natürlich gefrühstückt, 13 $ für beide, ein Preis nur für Hiker.
Danach zum Hostel, dort ist die Türe geschlossen, aber es hat eine Telefonnummer, also rufen wir an. Jetzt geht es aber ab, ein Mann kommt heraus, total aufgedreht und redet wie wild auf uns ein. Wir hören einfach nur zu, immer wieder sagt er zu sich selbst «Komm runter, nur ganz ruhig», wir sind etwas beunruhigt. Der andere Hiker will jetzt nur noch duschen und die Kleider waschen, wir wollen nur noch eine Nacht. Der Mann ist ganz bestimmt, befiehlt uns fast reinzukommen. Er hat sehr strenge Hausregeln: kein Alkohol, nicht Rauchen etc., Nachtruhe ist von 9 p.m bis 6 a.m und die Türen bleiben geschlossen, sie dürfen auch nicht geöffnet werden, wenn jemand anklopft. Er wird seine Gründe haben. Dann kommen wir mit ihm ins Gespräch über Musik und so schwingen wir auf der gleichen Ebene. Er ist etwas abgedreht, platzt fast vor Lebensfreude, wir nehmen jetzt doch zwei Nächte. Wir reden so lange, dass der Nachmittag schnell vergeht.
Am Abend sind wir nochmals essen gegangen und danach zurück zum duschen und schlafen. PCT bei Meile 262 oder 420 Kilometer.
Es ist sehr spannend Eure Reise zu verfolgen, ich wünsche Euch alles Gute und weiterhin viel Glück !!!!!
Rosmarie Ochsner, Wädenswil
LikeLike
Hoi Rosmarie
Dankeschön macht auch sehr Spass diese Reise, wir erleben soviel das bringst du gar nicht alles in den Blog.
Es freut uns von dir zu hören, dass es dir gefällt Liebe Grüsse Andy und Rosa
LikeLike
Hallo ihr 2
So guet sind er bim Sarge gsi!!! ben fast 2 Wuche bi ihm gsi wo mer de Fuess so wehtah het. Guete Typ! 🙂
Liebe Gruess us Marokko
Sara
LikeLike
Hoi Sara
So en lässiger Typ, er würde glaub alles mache für Hiker, zwei Nächt isch zwenig aber mir wend ja bis a Grenze Kanada 🇨🇦 so muss halt weiter.
Ganz liebe grüsse Rosa Andy
LikeLike