Ich wache auf als die Sonne ins Zelt scheint, Andy ist schon draussen und hat einen Kaffee gemacht, ja so kann der Tag beginnen. Ich singe vor mich hin und ziehe mich an. Los gehen wir um halb sieben, wir sind müde von der Nacht. Es hat stark gewindet, wir sind aufgewacht und in der Nacht aufgestanden, um den Himmel zu betrachten, eine wunderschön klare Sternennacht. Aber wir wissen jetzt, dass unser Zelt auch bei starkem Wind stehen bleibt, super Sache.
Es geht auf dem Bergkamm im Schnee vorwärts, auf der Los Angeles-Seite ist das Tal im Nebel, auf der Lancester-Seite im Dunst. Es geht zwar nicht schnell vorwärts, ist aber im Vergleich zum 2017 total einfach, wir haben Spuren und nie diese Schneemenge, auch Abrutschen mit dem Schnee ist unwahrscheinlich. Als wir aus dem Schnee heraus sind, geniessen wir eine Pause auf einem Baumstamm, richtig gemütlich.
Bei Little Jimmy Spring ist eine Quelle mit frischem Wasser, es ist 11 Uhr, kurz danach kommt der Little Jimmy Campground. Dort essen wir mit Chris Brown, Trailname «Seth Rogen». Er ist am 11. April gestartet, für ihn ist auf dem Trail gut Schlafen und Essen das Wichtigste und er hat viel Esswaren dabei, sogar Gemüse, Wurst und eine Bratpfanne. Er ist total von der Schweiz fasziniert und findet unser Sozialwesen so gut. Hier in den USA hätten sie nichts, das mache ihm Angst. Mal jemand, der Obama gut gefunden hat, wir sind erstaunt.
Am Nachmittag laufen wir auf dem Highway 2, weil der PCT wegen seltenen Fröschen gesperrt ist. Auf dem Asphalt zu wandern ist der Horror, unsere Füsse werden richtig heiss und fangen an zu brennen🔥. Nur ganz selten fährt ein Auto oder Töff an uns vorbei und uns ist ein wenig langweilig, so eintönig auf der Strasse zu laufen. Wir machen dann mit den Tannzapfen Schiessübungen, unsere Stöcke sind hoffentlich robust genug. Am Abend sind wir froh, dass wir einen coolen Platz zum Übernachten finden.
Schluss gemacht um halb sieben Feierabend gemacht, bei km 641 oder Meile 399.