Um 4:30 Uhr am Morgen stehen wir auf und gehen mit Stirnlampe den Hang hinunter, es ist kalt und auch bewölkt, wir laufen zügig. Die aufsteigende Sonne färbt alles herbstlich ein, sieht schon recht schön aus mit dem Wald.
Unten geht’s Richtung Highway 138, alles über Hügel in Schlaufen, wir laufen vom Zeltplatz bis Hiker Town (23 Kilometer) in einem Stück durch.
Hiker Town ist eine nachgebaute Westernstadt, die Holzhäuschen kann man mieten, hat ein Bett drin, viel mehr passt da nicht rein. Wir legen uns auf unsere Matten draussen.
Bob, der Besitzer, zeigt mir die Dusche, ein Zelt. Ich bin heute ein wenig der Bünzli, habe keine Lust auf sowas. Es ist mir einfach zu schmuddelig und dafür will ich auch nichts bezahlen. Für aufs WC habe ich mich bewaffnet, was hier alles kreucht und fleucht, erschlägst du lieber.
Andy möchte weitergehen, weil es ja bewölkt ist, mir ist’s recht, ich laufe die Strecke gerne tagsüber. Gewöhnlich macht man hier einen Nacht-Hike, durch die Mojave Wüste und dann durch die Windfarm, weil’s am Tag zu heiss ist.
Es geht zuerst entlang dem Kanal California Aqueduct und dann über Los Angeles Aqueduct (Wasser in Pipeline), wir laufen 3 Kilometer geradeaus auf dem Wasserrohr. Es wird immer bewölkter, regnet zum Glück nicht, wir laufen bis halb acht noch Richtung Windfarm.
Nach dem Essen sitzt Andy vor dem Zelt, eigentlich wollte er den Sack mit den Esswaren versorgen. Stattdessen isst er und isst, Käse, Chips, Nüsse, eins ums andere wird vernichtet, es ist der Wahnsinn. Er geniesst den Abend, ganz Andy, essen etwas träumen, so zufrieden mit sich selbst und der Welt. Ich sage nichts, wir müssen dann halt etwas schneller in der nächsten Ortschaft sein.
Schluss bei km 848 (Meile 527), wir sind 37 Kilometer oder 23 Meilen gelaufen.