In der Nacht hat es stark gewindet und auch geregnet. Als wir aus dem Zelt kriechen ist draussen alles gefroren. Ist schon etwas extrem für California, hier sollte es doch sonnig sein. Wir ziehen alles an, was warm gibt und gehen schnell los, gegen 7 Uhr.
Auch heute windet es wie verrückt und der Weg geht immer oben in der Höhe, unten im Tal wäre es gemütlicher, dort ist aber ein privates Grundstück. Es wäre schon verlockend da hinunterzusteigen, im 2017 ist ein Schweizer hinunter gegangen, aber das ist beim Besitzer des Grundstücks nicht so gut angekommen. In den grossen Windfarmen zu gehen ist nicht so spannend, wir sind sehr froh als es vorbei ist. Bis jetzt haben wir unseren Humor behalten, es wäre aber nicht schlecht, wenn wieder mal die Sonne schiene.
Am Nachmittag erreichen wir Tehachapi. Ein Farmer fährt uns direkt zum Mc Donald’s, sehr netter Typ. Dort essen wir was, es ist herrlich endlich warm und trocken.
Nachher gehen wir etwas einkaufen. Als wir aus dem Einkaufscenter kommen, fragt uns ein Pärchen, ob sie uns fahren sollen, nehmen wir dankend an. Wir haben ein Motel gebucht, so ziemlich das letzte, das noch verfügbar war. Als wir das Motel sehen, müssen wir lachen, das ganze Dach ist notbedürftig mit Plastik abgedeckt. Die Zwei meinen: «Ist besser als ein Zelt», wir meinen: «Mal sehen, unser Zelt ist dicht». Wir umarmen uns zum Abschied, ist uns peinlich, wir stinken dermassen, scheint ihnen aber nichts auszumachen.
Als Erstes duschen wir und waschen die Kleider, dann gehen wir gleich ins Bett, aber mit Schlafen wird nichts. Der Dachdecker ist eingetroffen, über unserem Zimmer ist die Abdeckung zerrissen und die Baumulde, in die er die kaputten Teile wirft, steht direkt vor unserer Tür.
In der Nacht hat dann die Heizung eingesetzt, sie knallte richtiggehend. Ich glaube, dieses Motel hat generell eine Renovierung nötig.
Wir sind bei Trail-Kilometer 911 km oder PCT-Meile 566.