Andy steht auf und geht aus dem Zelt, ich kämpfe noch mit mir, draussen ist es frisch. Ein Deer grast direkt vor dem Zelt, das Tier geht erst als Andy zurückkommt. Als wir loslaufen ist 6 Uhr, heute hat es keine Wolken am Himmel, windig ist’s fast jeden Tag. Wir wandern durch dichten Wald auf gutem Weg hinunter. Bei einem Seelein frühstücken wir Avocado mit Käse und Tortilla, super fein.
Danach geht’s weiter bis um 11 Uhr an grossen und kleinen Sees vorbei, die sehen toll aus in dieser hügeligen, bewaldeten Landschaft. Um 10 möchte ich Pause machen, aber Andy läuft bis 11 weiter. Ich staune selber über meine Geduld, am Anfang des Trails wäre bei mir nach 20 Minuten schon der Geduldsfaden gerissen. Irgendwann sagt Andy: «Willst du eigentlich keine Pause?», ich setze mich einfach hin, er: «Was, Pause jetzt?» Ich sage nichts dazu, ich habe einen solchen Hunger, dass meine Laune erst nach dem Essen wieder erträglich ist. Wir sind bis zur Pause 17 Kilometer gelaufen, ohne gross zu hetzen, schon extrem.
Wir gehen weiter an einem Hang entlang, so weit man sehen kann, leuchtet er in allen Farben, das muss man einfach gesehen haben. Der Nachmittag ist leider teilweise im Schnee, durch den Wald und einmal geht es sehr steil runter dort steigen wir durchs Geröll und Dreck einfach gerade hinunter. Danach haben wir einen super Weg durch den Wald mit sehr grosse Tannen, in der Schweiz erreichen sie nie diese Höhe.
Wir laufen und reden und bemerken gar nicht wie die Zeit vergeht. Beim Fluss West Branch Beartrap Creek füllen wir das Wasser auf. Hier am Fluss zelten wollen wir nicht, Mücken gibt’s überall aber am Wasser ist es extrem. Am Abend ziehen wir wieder die Regenhose und Jacke an und stülpen ein Netz über den Kopf. Unser Zelt hat zum Glück ein Innenzelt, dort kommen sie nicht rein.
Der Tag war sehr schön, in den Abend zu laufen mit der Sonne, die schräg in den Wald scheint, ist einfach wunderschön und entspannend.
Schluss bei km 1975, heute sind wir 40 km oder 25 Meilen gelaufen.