Tag 89, 24. Juli, Marble Mountain Wilderness, Meile 1600

Zur Passstrasse vom Etna Summit sind es 32 Kilometer, wir gehen früh los. Die Strecke zieht sich, gelesen haben wir, sie sei flach, aber von wegen, hinauf und hinunter geht’s, erst am Schluss ist es etwas flach. So wird es halb zehn bis wir dort sind. 

Hier brauchen wir Geduld, es fahren sehr wenige Autos in unsere Richtung. Schliesslich packt uns ein junger Mann hinten auf seinen Pick-up, zwischen Westernreitsätteln, Hund und sonstigen Sachen, die ein Cowboy so braucht. Auf der rasanten Fahrt ist gut Festhalten gefragt, bei all den engen Kurven. Unten meint er, es sei fast wie ein Rodeo-Ride gewesen, cooler Typ.

Im Dorf gehen wir in ein Restaurant, dort hat’s viele Hiker, darunter einige, die wir noch nie gesehen haben. Wir haben keine Zeit zum Reden, unsere Zeit ist knapp. Wir duschen bei der Tankstelle, gehen mit Regenhose und Daunenjacke an direkt zur Laundry, werfen alles rein in die Maschine und surfen während dem Waschgang etwas im Internet. Gleich dort ziehen wir die Kleider wieder an, einfach hinter einer Waschmaschine. Mit einkaufen und nochmals essen dauert dies locker einen halben Tag. 

In diesem Dorf sind die Leute extrem Hiker-freundlich und jeder grüsst uns. Ein Pick-up hält neben uns, es ist Bob, ein älterer Herr, der am Weg gearbeitet hat. Er habe uns gleich erkannt: «Steigt ein!» «Nein, sorry, geht nicht, wir wollen eigentlich weiter.» Er ist richtig erfreut uns zu sehen, möchte etwas für uns zu tun. Schliesslich fährt er uns zu seinem Lieblingsrestaurant, hat richtig Freude dabei.

Nach dem Essen um 17 Uhr stellen wir uns an die Strasse. Noch am Abend hinauf auf den Pass zu kommen, könnte schwer werden, viele werden nicht mehr hochfahren. Zum Glück kommt Philipp, der uns im Restaurant gesehen hat. Er fährt uns schnell rauf, nur um etwas Gutes zu tun. Er arbeitet im Wald, macht sowas wie Brandschutz, er schneidet braune Äste und fällt dürre Bäume und verbrennt Holz kontrolliert. Er meint, ihm gehe die Arbeit nicht aus. Oben gibt er uns seine Visitenkarte: «Call me(ruft an), wenn ihr was braucht.» 

Wir schreiben uns noch ins Trail-Register ein und laufen etwas in den Abend bis zum nächsten geeigneten Platz zum Zelten. Wir sind jetzt in der Marble Mountain Wildernessin Nordkalifornien. Später kommt noch Floh aus Deutschland, er hat unsere Namen im Register gesehen und gedacht, dass wir hier zelten. Super, wir reden noch etwas und dann ab ins Zelt. Schluss bei km 2576 oder Meile 1600, gelaufen sind wir 20 km (12 Meilen).

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