Tag 118, 25. Aug., Mount Rainier Nationalpark

Andy ist mitten in der Nacht wach, er wechselt ständig seine Liegeposition, ich schlafe dadurch natürlich auch nicht mehr. Dann fragt er, ob ich schlafe, es wäre sicher möglich, wenn er mich lassen würde. Gespräche mitten in der Nacht sind toll, findet er. Es ist unglaublich, wir haben hier so viel Zeit miteinander, 24 Stunden am Tag, laufen ja meistens hintereinander her, trotzdem reden wir oft noch nachts über alle Eindrücke vom Tag.

Gestern Abend haben Hiker vor unserem Zelt gekifft, der Rauch zog zu uns, genau bei Andy vors Netz. Also dieser übermässige Konsum von dem Zeugs, ist wirklich etwas, das mich nervt. Das nächste Mal werden wir den Platz wechseln, so wie Andy aussieht, ist es nicht harmlos, was sie da rauchen (dicke Tränensäcke). Einige scheinen den Weg wirklich unter Dampfbetrieb zu laufen, unglaublich, sind tagsüber richtig schnell, rennen auf dem Trail an einem vorbei. Schon manchen Hiker haben wir nachher im Dorf hinkend gesehen. 

Um acht haben wir alles eingepackt und essen im Store ein Frühstück, der Kaffee ist fein, der Rest ist Kalorien. Tea-Time fragt mich, was ich da in der Folie habe, ich: «Ich weiss nicht, aber die Verpackung hat mir gefallen», der Inhalt war weniger toll.

Um 10 Uhr gehen wir auf der Strasse zurück zum PCT, ich erholt, Andy etwas erschlagen. Der Weg geht weiter durch sehr schönen Wald und das Wetter ist genial schön, ein herrlicher Sonntag in Washington. Hier hat es Tageswanderer und Reiter unterwegs, und Leute, die auf die Jagd gehen, sehen wir auch.

Etwa um 14 Uhr essen wir bei einem Bach. Andy kocht Kartoffelstock und Nudeln mit Käse, ist nicht wirklich der Hit, aber der Hunger ist weg. Es beginnt der Aufstieg in die Rainier Wilderness, es ist eine bergige Landschaft mit steilen Felswänden und immer wieder Seen in den Ebenen. 

Der Mount Rainier Nationalpark Park erstreckt sich über eine Fläche von 872 km2, davon sind 97 Prozent unberührte Wildnis. Im Zentrum des Parks ist der Mount Rainer, ein aktiver, 4392 m hoher Vulkan, umgeben von uralten Wäldern und Wiesen. Der Berg überragt alle umliegenden Berge etwa um 2000 Höhenmeter, er ist der höchste Gipfel der Kaskadenkette und in Washington. 

Der Mount Rainier sieht sehr mächtig aus, ihn zu besteigen, das wär was. Er ist aber sicher mehr als eine Nummer zu gross für uns, der PCT führt an ihm vorbei, das muss uns genügen. 

Am Abend zelten wir zuoberst in einer Baumgruppe gleich neben dem Weg. 
Schluss bei km 3722 oder Meile 2313, gelaufen sind wir 34 km oder 21 Meilen.

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