Wir hatten etwas länger geschlafen als sonst. Bis 8 Uhr. Es war richtig kalt in der Nacht. Alles hinein in den Rucksack und dann noch das letzte kurze Stück zum Gotthardpass hochgewandert.

Hier in diesem Gebiet entspringen vier Flüsse: Rhein, Rhone, Reuss und Ticino. Es hatte hier auch jene militärische Festungsanlagen, aber die fanden wir beide nicht so spannend.
Wir gingen ins Passrestaurant und haben bei herrlichem Wetter Kaffee und Croissants genossen. Es wurden immer mehr Leute und nach einem Gespräch mit einem Velofahrer gingen wir Richtung Urnerland weiter, alles runter am Lago di Lucendro Stausee vorbei.

Der Herbst war definitiv angekommen, im Schatten war es kalt und windig, jedoch herrlich um zu wandern.
Das sehr touristische Dorf Andermatt gefiel uns nicht so: typischer Skiort, überbaut und touristisch.

Dafür gefiel uns der Abstieg durch die wilde Schöllenenschlucht. Einfach den Lärm von den Autos wegdenken und dann ist es super.

Bei einem kleinem Rastplatz, dem Geissenplatz, gleich neben der Passtrasse haben wir eine Pause gemacht, mit Kaffee, Käse, Apfel und Nüsse: herrlich. Wir lernten auch hier wieder nette Leute kennen, Cornelia, eine Kinderärztin aus Luzern. Wir hatten ein super Gespräch über ihre bevorstehende Reise durch Afrika mit ihrem Defender Land-Rover.
Göschenen
Nach etwa zwei Stunden gingen wir weiter Richtung Altdorf.

Unsere Energie war ziemlich aufgebraucht, also besuchten wir das einzige Restaurant in Wassen und assen eine Kleinigkeit.

Das Wetter wurde immer schlechter, was wir merkten, weil hier coronabedingt draussen serviert wurde.
Ich fragte die Einheimischen, die hinter uns sassen, was sie dachten, wann es anfängt zu regnen. Ein Mann gab gleich ziemlich überzeugend Auskunft: „Föhnlage“, „Berge“, „Wind“ (und was auch immer noch). Fazit morgen um Vier regnet es. Seine Kollegen nickten dazu, ich glaube, der versteht was vom Wetter.
Eigentlich wollten wir nach Hause gehen, weil Regen angesagt wurde ab heute Abend und morgen den ganzen Tag. Aber nach seiner Aussage haben wir uns doch dazu entschieden noch weiter zu laufen.
So bedankten wir uns bei Herrn „Wetterschmöcker“ und gingen los, um uns einen Schlafplatz zu suchen. Nach einer Stunde hatten wir gleich neben dem Kraftwerk Pfaffensprung einen coolen Strandplatz gefunden.

Wir stellten unser Zelt und genossen den Abend ohne Regen.