
So ein Glück, dass wir auf den Weg gegangen sind, obwohl Starkwindwarnung angesagt war für zwei Tage. Wir gingen aus Grants heraus, etwa 7 km alles auf Asphalt und direkt an einem Gefängnis vorbei. Es beeindruckt, denn hier ist nur schon der Aussenbereich angsteinflössend, dagegen sind unsere (Schweizer) Gefängnisse eher Spielgruppen.
Wir bestiegen den Mount Taylor, es ging auf 3446 m.ü.M., bei Starkwind, dass Andy mich festhielt beim letzten Stück zum Gipfel. Wir kämpften gegen den Wind und kamen gegen fünf Uhr am Abend an, ziemlich glücklich, dass wir‘s geschafft hatten. Beim Aufstieg sahen wir im Tal unten mehrere Sandstürme wüten, dort war’s noch schlimmer.
Ein Hiker übernachtete doch tatsächlich oben auf dem Gipfel, etwas geschützt hinter Bäumen. Wir stiegen möglichst weit ab. Dies brachte aber nicht soviel, denn der Wind war auch hier heftig. Unseren Zeltplatz wählten wir möglichst in einer Senke, direkt hinter einer sehr dicken Tanne, die kräftig und gesund aussah. In dieser Nacht hatten wir beide kaum geschlafen, da es nicht so gemütlich war. Ein anderer Hiker, der mitten im Wald geschlafen hatte, sagte zu uns, er hätte einfach aufs Beste gehofft und das Schlimmste verdrängt.

Wir waren so müde, dass es uns nicht störte, dass es am zweiten Tag laufen auf Schotterstraßen war. Leider immer noch bei nervigen Wind, aber wir mussten vorwärts laufen, denn die Wasserstellen waren distanzmässig weit auseinander. Dieses Jahr sei sehr trocken und im Winter hätten sie fast keinen Schnee gehabt. Dazu kam, dass schon im 2021 (Juli, August, September) der Regen schwach ausgefallen war.
Das Wasser war bis anhin auch meistens unser Grund für die Entscheidung der Wegwahl. Irgendwann ging’s einfach mit dem Gewicht nicht mehr, für 50 km Wasser tragen ging noch. War echt nervig bis jetzt, wir mussten immer einschätzen wie viel Wasser wir brauchen und einteilen auf die Distanz. Du schwitzt das meiste raus, es gab Tage, wo es mit einmal Wasserlassen erledigt war. Aus den Viehtränken Wasser zu nehmen, ging auch nicht immer, oder wir wollten es nicht.


Die nächsten zwei Tage waren unglaublich schön und anstrengend. Wir liefen durch eine wunderschöne Canyon-Landschaft (Canyon de Aroxo) durchs ausgetrocknete Flussbett des Rio Puerco. ((war da noch See = Laguna Cuates??)). Es war unglaublich heiss, Andy war fix und fertig am zweiten Tag, er hatte richtig gelitten, dafür ging’s mir super. Das ist unser grösster Vorteil: wenn es einem von uns beiden schlecht geht, motiviert der andere.

Wir sind echt angekommen auf dem CDT Trail. Wir machen in der Regel mehr km als notwendig und haben Spass dabei.Diese Landschaft war der absolute Wahnsinn. Du steigst 700 Höhenmeter in die Ebene runter und umrundest den Cabezon Peak in zwei Tagen. Mit Aussichten in eine endlose Weite. Den zweiten Tag rauf, runter, rauf, runter, 21 km weit bis zu einer Wasserquelle in einem kleinen Tal. Es war sehr heiss, wir kamen erst um 4 Uhr am Nachmittag beim Wasser an. Nach einer Pause liefen wir noch weiter, wir wollten bis Cuba.

Der letzte Anstieg, nochmals 150 m auf die Mesa Portales, übertraf alles. Hier kam uns wieder die Aussage vom Hiker in den Sinn („das Beste hoffen und das andere verdrängen“). Der Trail ging zwischen den Felsblöcken hoch, die vorher über uns gewesen waren, wir stiegen im Zickzack hoch, der Hang war sehr steil. Ich hatte geschwitzt vor Angst und Anstrengung. In der Schweiz wäre ein solcher Weg sicher gesperrt, Unglaublich, die Amis.

Oben war es einfach genial, der Weg verlief der Canyon-Abbruchkante entlang, es ging teilweise senkrecht in die Tiefe!
Am dritten Tag waren wir schon um acht in Cuba, einem kleinen Dorf auf 2100 m.ü.M. Es hat eine Strasse mitten durch, links und rechts Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Motels, nicht viel mehr.
Wir mussten noch vom Zeltplatz bis zum Hwy 197 und danach noch etwa 4 km laufen ((warum, um im Dorf zu essen??)). 3 km davon hat uns ein Pärchen mitfahren lassen hinten auf dem Pick-up direkt ins Dorf.

Hallo zusammen,
Wow, schöne Fotos, Videos und eindrückliche Landschaft …! Da seid ihr aber wirklich auf einem grossen Abenteuer Trip unterwegs … lässig & eindrücklich! Bleibt gesund und passt auf Euch auf!
Grüsse, Damian
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Jeden Tag eine schöne Überraschung.
Es hat uns sehr gefreut, dass du aktiv an unserer Reise teil nimmst. Die besten Grüsse zurück und bis bald
Andy und Annerös
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