Nach einer Nacht in Cuba sind wir am nächsten Tag gleich nebenan mit einem anderen Hiker frühstücken gegangen. Wir hingen noch etwas im Internet und telefonierten mit unserer Familie. Am Nachmittag ging’s weiter auf Asphalt.
Es machte uns diesmal aber nichts aus. Wir wollten New México hinter uns lassen, das ewige Schauen, wo das nächste Wasser kommt, nervte schon recht.

Auch hatten wir genügend Kühe gesehen und überall, bis auf die höchsten Gipfel – sorry -Kuhscheisse aber wirklich überall!
Also ging’s flott in die Höhe und am Mittag waren wir am See (San Gregorio Reservoir) angekommen. Wir sassen am See und es kam ein Mann mit Funk am Gurt vorbei und fragte uns, was wir vorhaben. Wir antworteten ihm, dass wir den CDT hiken. Er wies uns darauf hin, dass Feuer NICHT erlaubt sei! Ich fragte, ob er Ranger sei, was er bejahte. Aber er sei aus Oregon und sie würden New Mexiko aushelfen. Was uns wieder bewusst machte, dass dieses Jahr nicht der Normalität entsprach und die Brandgefahr sehr-sehr hoch war.

Wir machten ordentlich Kilometer pro Tag. Den ersten Tag liefen wir über Schnee in New Mexiko und übernachten auf 3200 m. ü. Meer.

Den zweiten Tag stiegen wir in den Chama River Canyon (Schlucht mit dem Fluss Chama) ab. die Felswände links und recht gehören zur Santa Fe Wilderness, super schön.
Mich nervte der ewige heisse Wind, es war wie in einem Backofen. Dafür war es herrlich, immer wieder Wasser zu haben.

Ein Tages-Hiker sagte uns, dass in den nächsten Tagen sämtliche National Forest (Wälder) geschlossen würden. Wir könnten in zwei Tagen mit ihnen nach Colorado mitfahren, sie würden uns bei der Ghost Ranch abholen. Wir bedankten uns und gingen weiter Richtung Ghost Ranch.
Am dritten Tag, am Sonntagmorgen sind wir früh aufgestanden und waren um 9 schon bei der Ranch angekommen. Nach etwas Recherchieren im Internet war uns klar, dass New Mexiko wirklich die ganzen Waldgebiete schliesst.

Man muss sich das mal vorstellen: wegen sehr erhöhter Waldbrandgefahr werden riesige Gebiete gesperrt. Für uns unvorstellbar, Andy sagte immer, das werden sie sicher nicht machen, höchstens vereinzelte Gebiete.
Bis zur Grenze zu Colorado hatten wir noch 160 km zu laufen, für uns drei Nächte. Anderenfalls würden wir beim Highway no 93 noch nach Chama mit Autostopp kommen.
So gaben wir Gas, wie andere Hiker auch. Andere schmissen den ganzen Trail hin. Es ist für uns immer ein Abwägen. Waldbrände gehören leider zu einem Trail, die Frage ist nur, wie nahe er ist.

