CDT 14, 30. und 31. Mai, Razor Creek – Monarchpass

Die nächsten eineinhalb Tage, die Nacht auf den 30. Mai waren extrem kalt. Unser Zelt war am Morgen mit Eis und Schnee bedeckt. Wir brauchten etwas mehr Zeit bis wir loslaufen konnten, zuerst mussten wir das Zelt mit einem Tuch abrubbeln, denn die Eistropfen klebten hartnäckig am Aussenzelt fest.

Wir konnten am Tage unser Material an der Sonne trocknen, das war super und so waren wir recht entspannt. Mit nassem Zelt und Schlafsack wäre es natürlich viel unangenehmer gewesen. In den Nächten hatten wir alles angezogen, was wir dabei hatten, so konnten wir gut schlafen. Aber nachts Aufstehen oder aufs WC gehen, brauchte schon Überwindung.

Die Strecke war einfach nur Wandervergnügen pur. Traumhafte Bergwelt, mit dem wenigen Neuschnee sahen die Berge sehr schön aus.

Blumen auf 3500 müM

Dazu kam für mich, dass ich diese eineinhalb Tage massiv weniger Gewicht hatte im Rucksack. Meistens nimmt mir Andy die letzten zwei Tage von einem Streckenabschnitt Gewicht ab, weil das Essen ja weniger wird.

Ich hike wirklich mit dem liebsten Hikerpartner. Wenn ich irgendwo nicht raufkomme, zieht er mich einfach rauf.

Auf ca 3600 müM

Oder wenn ich wiedermal denn Weg verliere, wartet er, beziehungsweise er ist meistens in der Nähe, um zu verhindern, dass ich zu stark vom Weg abweiche. Das zweite Mal liefen bis 20 Uhr und machten noch ziemlich Kilometer. Wir übernachteten auf dem Marshallpass auf 3319 m.ü.M mit Sonnenuntergang.

Marshallpass auf 3319 müM

Am nächsten Morgen: genial, kein Zelt abreiben, nicht saukalt und kein Wind. So liefen wir die letzten 17 km bis zum Monarchpass auf 3448 Meter Höhe in viereinhalb Stunden. Die Sicht auf die umliegenden Berge (Rocky Mountains) war wieder sehr eindrucksvoll und erst in der Höhe Wind, besser ging’s nicht.

Wir kamen mit super Laune am Pass an, liefen lachend zum Passschild und klatschen uns ab.

Ein Mann sah uns und hatte sichtlich Freude gut gelaunte Hiker zu sehen. Auf der Strecke von Del Norte bis zum Monarch-Pass haben wir genau vier Hiker gesehen, am letzten halben Tag, sind nicht grad viele hier.

Der etwas schmutzige Mann fragte, ob er uns irgendwohin bringen dürfe. Da sagten wir natürlich: Ja gerne! Er brauchte etwas Zeit, um im Auto erst Platz zu schaffen, soviel Material hatte er darin.

Bei der Talfahrt erzählte er uns, dass er ein Stück des CDT-Trails instand stelle für uns Hiker. Wir bedankten uns bei ihm dafür, weil ohne diese sehr angeschirrten Helfer sähe der Weg nicht so aus.

Die zwei Hiker, die vor uns auf dem Pass angekommen waren, hatten diesen wirklich netten Mann sehr herablassend behandelt. Er wollte ihnen auch ein Gefallen machen und einer hatte zu ihm gesagt, er sollte verschwinden.

Natürlich sah der Mann etwas dreckig aus und sein Auto war auch nicht grad das Neuste. Aber wenn man hingeschaut hätte, wäre schnell zu erkennen gewesen, dass der Mann am Trail arbeitet. Er hatte den CDT-Kleber am Auto und wusste ziemlich Bescheid über die Hiker und Verhältnisse am Trail.

Das ist so herablassend, einige stellen sich einfach über eine Person oder meinen, sie seien was besseres. Obwohl sie überhaupt keine Ahnung haben, wen sie vor sich haben. Das ist so kein Benehmen, da könnte ich glatt platzen.

Jedenfalls fuhr er uns ins Städtchen Salida direkt zum Hotel. Wir wollten ihm was geben fürs Fahren, er wollte natürlich nichts.

Salida, Heart of the Rockies, liegt auf 2156 m.ü.M. und ist beliebt bei Berg- und Sport-Touristen. Durch das Städtchen Salida (rund 5600 Einwohner) fliesst der Arkansas River und die Berge rings um das Arkansas-Tal werden im Winter weiss und im Tal bleibt’s grün.

Das Städtchen muss man gesehen haben mit all diesen schönen historischen und unterschiedlichen Häusern.

Wir schlendern durch das hübsche Zentrum, und spazieren auch durch die herumliegenden Wohngebiete in diesen anderthalb Tagen. So eine friedliche und ruhige Atmosphäre. Überall wird etwas gemacht, im Garten oder an den Gebäuden.

Als wir zur Laundry laufen, sehen wir auf den Rasenflächen vor den Häusern mehrere Deer, so etwas wie Rehe, am Grasen.

Im Norden kommen nun die nächsten Berge, die Sangre de Cristo Mountains, durch die wir laufen werden.

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