Diese acht Tage war ich verletzt auf dem Zeltplatz geblieben, es hatte immer nette Leute hier. Dan war mit seiner Frau Sarah hier zum Klettern. Er ging mit Andy zum Einkaufen in die Stadt. Für mich war es etwas langweilig, denn der Fuss wollte die ersten fünf Tage nicht abschwellen.

Obwohl wir Medikamente bekommen haben, die stark gegen Entzündung sind. Erst am sechsten Tag war der Fuss abgeschwollen.
Der kleine Zehen blieb noch zwei Tage angeschwollen und schmerzhaft beim Gehen.

Zum Glück war er nicht verfärbt, also blau oder grün. Wir waren ziemlich sicher, dass nichts gebrochen oder angerissen war.
Also warteten wir einfach, ich beim Zelt, mit Fuss hochlagern und kühlen, sehr langweilig. Ich wollte ja so schnell als möglich wieder auf den Weg zum Wandern. Andy war schwer davon zu überzeugen, dass er sicherlich nicht bei mir bleiben muss. Erst als er sicher war, dass ich nicht im Sinn hatte zu Laufen, entspannte er sich und zog los, die Gegend zu erkunden.
Er fand meistens eine Mitfahrgelegenheit oder ansonsten lief er einfach, er hatte ja sonst nichts zu erledigen. Oft brachte Andy auch etwas mit vom Dorf oder organisierte eine Pizza.

Ich kochte mir meistens etwas, so ging die Zeit auch vorbei. Ich trank viel Kaffee und schaute aus dem Zelt. Unglaublich, alles was Motoren hat, ist hier vorhanden. Hier am Felsen wird auch geklettert, da schaue ich gerne zu und überlege selbst, wo er jetzt den nächsten Griff macht. Oder wie sie die Übergänge lösen, ist echt spannend, manchmal habe ich recht und manchmal bin ich überrascht über die Lösung.

Also auf einem belebten Zeltplatz eine Verletzung auszusitzen ist so eine gute Idee. Ich habe sicherlich wieder zugenommen, die Leute hier sind so nett. Ich humpelte ziemlich, das nur wegen einem kleinen Zeh, dafür bekam ich Eis zum Kühlen, Kuchen, Pizza etc. und Pillen fürs Abschwellen des Fusses, genial. Häl, ein Zeltnachbar, brachte uns einmal Karottenkuchen, gleich vier Stück mit Zuckerguss, so lecker. Seine Frau hatte ihn gemacht, wir genossen ein Stück zum Znacht und eins zum Frühstück, super fein.

An einem Abend war Andy mit dem Handy etwas googlen gegangen und ich blieb im Zelt am Fuss kühlen. Da ruft Häl von draussen „Rosi!“ und brachte mir ein leckeres Nachtessen: Spaghetti mit Oliven, Tomaten, Zucchini, Pilzen, Fleischkügelchen und dazu Brot mit Butter. So ziemlich das Beste, was ich in den Staaten gegessen habe. Ich musste mich beherrschen, dass ich nicht die ganze Portion verdrückte. Ja, ich habe wirklich die Hälfte für Andy aufbewahrt, bin etwas stolz auf mich.

Häl hatte als Rettungssanitäter gearbeitet, er schaute sich meinen geschwollenen Fuss regelmässig an. Ich machte ziemlich brav, was er sagte und der Fuss beruhigte sich langsam aber stetig, die Schmerzen gingen ebenfalls zurück.
Mein linker Wanderschuh ist gebrochen, die Sohle knickt genau beim Gelenk des kleinen Zehen durch. Deshalb gibt’s jedes Mal einen Knick im Schuh und es drückt aufs Gelenk, kein Wunder, dass der Fuss so angeschwollen war.

Auch Don, der Zeltplatz-Host, ist ein so lieber Kerl. Er erzählte den Leuten von unserem Problem, so dass ich immer wieder mit Leuten ins Gespräch komme und mehr als genügend Pillen erhalte, es reicht für die nächste Zeit. (Ich werde die Pillen in die nächste Hiker-Box deponieren.)
Am Sonntagmorgen gingen wir in die Stadt Bueno Vista zum Schuhe kaufen. Häl fuhr uns hin und wieder zurück. Er half mir beim Auswählen der Schuhe und den Einlagesohlen. Die neuen Schuhe sind weit bei den Zehen und extrem weiches Material. Häl ist richtig happy und ich erst, mit diesen Schuhen laufe ich schmerzfrei.

Mal schauen, ob es auch für längere Strecken geht. Am Montag werde ich zuerst den Campingplatz erkunden, ins Dorf laufen oder an den Fluss gehen. Häl hatte noch ein letztes Mal Eis gebracht, bevor er zurück ging nach Hause.

Manchmal denken wir ist schon, so lässig wie die Leute miteinander umgehen. Diese Hilfsbereitschaft von wildfremden Menschen ist der absolute Wahnsinn. Als wir das letzte Mal zurück aus den Staaten wieder zuhause waren, ging ich mal zu Fuss einkaufen. Wir wohnen ziemlich abgelgen und das Wetter war richtig schlecht. Ich dachte mir, irgendjemand wird mich schon ein Stück mitnehmen. Fehlanzeige! Sogar Leute, die mich kannten, fuhren vorbei. Wahrscheinlich dachten sie, dass ich laufen will.
Hallo zusammen
Gute Besserung und wir sind gespannt auf die weiteren Abenteuer.💪
Anna + Annette
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Hoi Zusammen
Danke euch, scheint auf dem Weg zur Besserung zu sein. Mal sehen wie es geht, wenn der Fuss mehr Belastung ausgesetzt ist.
Hoffe schon das ich noch weitermachen kann.
Nervt ein wenig, rumsitzen ist nicht unsere Stärke.
Gruss aus den USA 🇺🇸
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